Sonntag, 1. August 2010

Die Reise geht zu Ende

Halli Hallo
Ich habe mich entschieden, heute einen Abschlusspost zu schreiben. Klaudia ist weg und jetzt bleibt fuer mich eigentlich nur noch das Warten auf den Rueckflug in die schoene Schweiz. Ich muss zugeben, ich freue mich auf zu Hause. Suedamerika ist zwar schon wunderschoen, aber zwei Monate rumzureisen, in Bussen zu uerbernachten und immer die gleichen Kleider zu tragen macht schon muede =)
Tja, welches Land hat mir nun besser gefallen? Diese Frage werden mir bestimmt einige Leute stellen wenn ich zurueck bin. Aber ehrlich gesagt habe ich keinen Favoriten. Peru ist eher ein Land, in welchem man die Kultur der Inkas und der indigenen Personen erleben kann, waehrend Ecuador landschaftlich mehr zu bieten und eine wunderschoene Natur hat. In Peru sieht man naemlich die meiste Zeit nur Wueste, Ecuador ist viel gruener. Die Personen sind in beiden Laendern in etwa aehnlich, obwohl ich den Eindruck hatte, dass die Leute in Ecuador freundlicher und nicht nur aufs Geld aus sind so wie in Peru. Ecuador ist auch eindeutig viel weniger touristisch. Was mir jedoch aufgefallen ist, dass die Frauen sehr unfreundlich sein koennen (in beiden Laendern). Ich weiss nicht woran das liegt, aber es war zum Teil schon sehr extrem.
Und die beste Erfahrung? Also Titicacasee war mein Favorit und auch Machu Pichu, obwohl ich es nicht so richtig geniessen konnte (ihr wisst ja weshalb). Ausserdem fand ich den Nazcaflug einfach super! In Ecuador hat mir der Jungle am Besten gefallen und das Beobachten der Wale. Was natuerlich auch gut war, dass mir nichts passiert ist, kein Ueberfall oder Aehliches. Die Einzigen Sachen die auf misterioese Weise verschwanden (verschiedene Kabel und mein Bikini), verschwanden in den Hostels. Das heisst, traue weniger den Travellern als den Einheimischen! Ein paar kleine Blessuren blieben mir jedoch trotzdem nicht erspart (Armprobleme, Darmprobleme...) ;)
An dieser Stelle bleibt mir eigentlich nur noch zu sagen: Vielen Dank fuer das Lesen meines Blogs. Es hat mir sehr Spass gemacht, ihn zu schreiben und ueber meine Erlebnisse zu berichten. Ueber die tollen Kommentare habe ich mich natuerlich immer am meisten gefreut! Am Mittwoch geht mein Flug zueruck in die Schweiz und ich hoffe, das alles glatt laeuft und ich meine Lieben bald wieder in die Arme schliessen kann =)

Nadja

Dienstag, 27. Juli 2010

Regen, Regen, Regen...

Hier in Baños regnet es nun schon seit zwei Tagen in Stroemen und es ist auch ziemlich kuehl. Wir haben uns zwar noch sehr viel vorgenommen, aber wir verschieben es staendig, denn Outdooraktivitaeten im Regen sind wirklich nicht angenehm. Daher hoffen wir jetzt eigentlich nur auf besseres Wetter, bis wir Canopy machen (an einem Seil ueber eine Schlucht sausen) und mit einem Buggy zu den Wasserfaellen fahren. Bis dahin gibts wohl nicht sehr viel zu berichten =)

Na dann bis bald
Nadja

Sonntag, 25. Juli 2010

Baños - crazy day

Wow, ich bin wirklich stolz auf mich, denn ich haette nie gedacht, dass ich das jemals machen wuerde! Aber von Beginn weg...
Nach einer langen Nachtbusfahrt (Nachtbus, grr..) kamen wir in Baños an, der letzten Station unserer (bzw. meiner) Reise. Viel geschlafen hatten wir nicht, daher wollten wir eigentlich einen faulen Tag machen mit Internetsucht und ein wenig schlafen und so. Hier in Baños kann man so einiges an Aktivitaeten machen und ich schlug eigentlich aus Spass vor, Bungee Jumping zu gehen. Klaudia fand das eine gute Idee und um 4 Uhr nachmittags liefen wir bei einer Agentur vorbei um mal nachzufragen wie teuer das denn waere. Der Typ meinte, sie haetten gerade ein Spezialangebot, nur 15 Dollar. Wir dachten okay, das sei ueberlegenswert. Da sagte er, dass es aber nur noch heute ginge. Und dann ging alles blitzschnell: Wir zahlten die 15 Dollar, liefen 5 Minuten zur Bruecke und nach weiteren 2 Minuten waren wir schon startklar. Zuerst wollte ich kneifen, aber dann gabs kein Zurueck mehr. Meine Knie schlotterten, als ich auf die Plattform stieg. Klaudia war einige Meter neben mir. Und dann hiess es: 3, 2, 1 und wir sprangen gleichzeitig die Bruecke runter, 50 Meter in die Tiefe. Glaubt mir, so viel Adrenalin hatte ich mein ganzes Leben noch nie verspuert! Das war echt krass (entschuldigt den Ausdruck). Ich bin immer noch ganz aus dem Haeuschen! Klaudia hat es so gut gefallen, das sie 10 Minuten spaeter gleich nochmals sprang. Wow, war das toll. Wir lieben Baños =)

Nadja

PS: Neue Fotos vom Sprung, von Cuyabeno und ausserdem noch von Quito auf Picasaweb.

Samstag, 24. Juli 2010

Parque Nacional Cuyabeno

Da bin ich wieder, zurueck in der Zivilisation =) Das war ein echtes Jungleabenteuer. Am Dienstagabend gings los von Quito mit dem Nachtbus nach Lago Agrio, das ging ewig, so etwa 10 Stunden. Ich weiss nicht ob ich das mal erwaehnt habe aber ich hasse Nachtbusse. Dort wird sogar mitten in der Nacht Musik gespielt (ich kann Aventura echt nicht mehr hoeren..=)) Jedenfalls kamen wir dann an und es hiess erst mal warten, da das Taxi erst um 9.30 Uhr fahren sollte und es aber erst 7 Uhr morgens war. Wir fruehstueckten erst mal und warteten, warteten.. Das Taxi hatte 1 Stunde Verspaetung, Probleme mit dem Motor, also nichts Neues. Dann 2 Stunden Taxifahrt bis zum Fluss und dort wieder warten, da Probleme mit dem Motor des Boots, nichts Neues... Als wir dann endlich auf dem Kanu sassen war das schon ein echt tolles Gefuhel, so mitten im Amazones auf dem Fluss rumzufahren. Nach weiteren drei Stunden Fahrt war das Gefuehl schon nicht mehr so berauschend =) Endlich kamen wir in der Lodge an und begruessten unsere Gruppe. Dabei waren eine deutsche Familie (der Vater war Psychologe) und zwei Schweizer aus Delemont (wie witzig), mit denen wir uns dank fehlender Franzoesischkenntnisse aber auf Englisch unterhielten. Die Lodge selber war echt toll. Richtige Huetten mit Outdoorfeeling, denn anstatt Waenden gab es ein Moskitonetz. Auch das Bad war draussen, einfach abgedeckt damit nicht gleich jeder reinschauen kann. Strom gab es keinen, jedoch fliessendes Wasser und eiskalte Duschen. Das Zimmer konnte man nicht abschliessen, und Handyempfang war natuerlich auch nicht vorhanden. Ihr glaubt nicht was das fuer ein tolles Gefuehl war, einfach mal 4 Tage offline zu sein, an nichts denken zu muessen!
Jedenfalls gings dann am gleichen Abend schon auf Kaiman-Watching. Das sind sehr scheue alligatoraehnliche Tiere. Anstatt Kaimane entdeckten wir jedoch ein Reh. Unser Fuehrer Fabian war hellauf begeistert und kriegte sich fast nicht mehr ein. Er sagte, dass er seitdem er Fuehrer ist (seit Jahren), nur dreimal ein Reh gesehen hat. Das Reh war richtig am Ufer gefangen und konnte nicht fluechten, daher blieb es nur still stehen bis wir wieder wegfuhren.
Am naechsten Tag hiess es schon um sechs Uhr morgens aufstehen: Birdwatching. Wir sahen einige Voegel und auch einen Tucan von weit weg. Auch hier konnte sich unser Fuehrer wieder sehr begeistern und Vogelgeraeusche nachahmen. Er bemerkte gar nicht, wie unsere Gruppe sich im Hintergrund halb kaputtlachte. Nach dem Fruehstueck besichtigten wir ein Dorf der Einheimischen und eine einheimische Familie. Es war interessant zu sehen, wie sie eine Art Brot zubereiteten. Sie hatten auch einen Affen als Haustier, der gern in der Haengematte herumkletterte. Nachmittags gings dann auf dem Boot weiter auf Entdeckungstour. Was ich unbedingt sehen wollte war der rosarote Suesswasserflussdelfin. Und ob ihrs glaubt oder nicht, ein Delfing machte einen riesigen Luftsprung und beide, Klaudia und ich, sahen es nicht! Ist das nicht ein Pech? Das war wirklich sehr schade. Wenigstens hatten die anderen der Gruppe das Vergnuegen. Klaudia ging dann noch ein wenig im Fluss schwimmen, ich verzichtete aber lieber (gefraessige Piranhas und so..). Nach einer kurzen Wanderung durch den Jungle gings dann schon frueh abends ins Bett. Das war ein recht aufregender Tag.
Am naechsten Morgen standen wir wieder um sechs Uhr auf ("Folks, this is just the best time to see some wildlife" jaja..) und stiegen auf einen Aussichtsturm. Ui, wir sahen eine Jaguar der einen Tapir jagte (nee, eigentlich sahen wir nur eine oede Spinne) =) Zurueck bei der Lodge reiste der Rest unserer Gruppe schon wieder ab und wir hatten unseren Fuehrer fuer uns alleine, juhui. Morgens gings auf Wanderung, bei welcher wir einen Laubfrosch und ein paar Affen sichteten. Nach einer Siesta fuhren wir mit dem Kanu (und zwar ohne Motor) flussabwaerts, um Piranhas zu fischen. Leider waren diese gerade in den Ferien (aber eigentlich war ich recht froh, dass wir keine fingen). Als wir bei einer Lagune hielten, sahen wir etwas auf dem Wasser auftauchen. Vielleicht ein Delfin? Ich war schon ganz aufgeregt. Es tauchte nochmals auf und war dann aber doch kein Delfin, sondern ein riesen grosser Fisch, bestimmt ein Meter lang. Klaudia, die Glueckliche, hat den Moment wiederum verpasst.. Abends gingen wir dann mit den Neuankoemmlingen (Frischfleisch ;)) nochmals auf Kaimanwatching Tour. Und diesmal sahen wir tatsaechlich einen Kaiman am Ufer. Er sah aus wie ein kleines Krokodil, sehr niedlich.
Dann war unsere Tour schon beinahe wieder zu Ende. Am naechsten Morgen packten wir wieder unsere Rucksaecke und fuhren 4 Stunden zurueck zum Taxi, dann weitere 2 Stunden in stroemenden Regen zurueck nach Lago Agrio. Von dort aus nahmen wir den Nachtbus (Nachtbus, grrr...) nach Baños, 11 verdammt lange Stunden, aber die letzte lange Busreise (wenigstens fuer mich).

Dienstag, 20. Juli 2010

Mitad del Mundo

Hallo
Heute gingen Klaudia und ich zum Mitad del Mundo. Genau an diesem Ort verlaueft die Aequatorlinie. Zuerst fanden wir den Eingang nicht wirklich und sahen aber von weitem, wo es ungefaehr sein sollte. Also liefen wir ueber so einen abgelgenen Platz, bis ploetzlich 3 Hunde bellend auf uns zukamen. Die waren echt agressiv und Klaudia und ich hatten ziemliche Angst. Ganz langsam gingen wir zurueck, obwohl wir natuerlich am liebsten losrennen wollten. Als wir heil da raus kamen, waren wir mehr als erleichtert.
Schliesslich fanden wir dann den Eingang und gingen geradewegs zur Aequatorlinie. Und was macht man an der Aequatorlinie? Natuerlich von einer Erdhalbkugel zur anderen springen. Davon machten wir dann auch ein Video, ziemlich witzig. Danach gingen wir noch ins Planetarium, mit einer schoenen Show ueber Sternbilder und anderes ueber das Universum (hab eigentlich nicht alles verstanden, aber es war sehr entspannend). Jetzt sind wir wieder zurueck bei den Freunden von Klaudia und in etwa drei Stunden nehmen wir den Bus in den Jungle. Von dort aus werde ich wahrscheinlich keine Internetverbindung haben, also melde ich mich in etwa 5 Tagen wieder. Dann gibt es bestimmt einiges zu erzaehlen.

Also bis dann
Nadja

Montag, 19. Juli 2010

Quito

Wir sind nun in der Hauptstadt angelangt, nachdem wir aus unerfreulichen gesundheitlichen Gruenden noch ein Tag in Canoa bleiben mussten. Wir hatten wohl etwas Schlechtes zu Mittag gegessen. Naja was dann folgte, koennt ihr euch ja vorstellen aber mir gings immerhin noch etwas besser als Klaudia. Das Busticket nach Quito hatten wir leider auch schon gekauft und die unfreundliche Dame der Agentur zeigte kein Mitleid und liess uns ein neues Busticket kaufen. Heute war also ganz und gar nicht mit uns zu spassen. Jedenfalls kamen wir dann nach einer 7stuendigen Busfahrt in Quito an, wo wir ein Taxi nahmen zur Gastfamilie von Klaudia und deren Verwandten. Heute werden wir ein Massenlager im "Wohnzimmer" veranstalten und in der Kueche duschen. Auch das muss man mal erlebt haben :)
Morgen gehts dann zum Mitad del Mundo, dort wo die Aequatorlinie durchlaeuft. Heute haben wir ausserdem unseren Regenwaldtrip geplant. Vier Tage im Reservat Cuyabeno inklusive Kaimanwatching und Piranhafishing.

Also bis bald
Nadja

Samstag, 17. Juli 2010

Canoa

Seit zwei Tagen sind wir nun in Canoa - ein kleines aber schoenes Dorf am Strand. Es ist aber wirklich ein ziemliches Kaff, das merkt man daran, dass es praktisch unmoeglich ist, mit 20 Dollar zu bezahlen. Ausserdem hat es keinen Geldautomaten hier, der naechste ist 15 Minuten Busfahrt entfernt. Hoffen wir einfach, dass das Geld noch reicht =)
Gestern hatte Klaudia eine Surfstunde und ist schon nach kurzer Zeit auf dem Brett gestanden. Heute habe ich dann auch entschieden, es mal zu versuchen und siehe da: auch ich konnte dreimal aufstehen (aber auch nur dank der Hilfe eines netten Surflehrers) Das war lustig! Gestern sind wir ausserdem am Strand entlangeritten, was auch Spass gemacht hat. Und was man hier sonst noch macht ausser surfen und relaxen? Fiesta natuerlich, wie ueberall am Strand. Und jeder den man trifft ist Salsalehrer, nebenbei Surflehrer und ausserdem noch Koch. Es ist so witzig, uns kennt schon das ganze Dorf und ueberall wo wir hingehen heisst es: Hola Suiza. :) Wir haben einen Ecuadorianer kenenngelernt, der sechs Jahre in der Schweiz gelebt hat. Er kann noch immer Schwizerduetsch, hehe.
Es ist einfach super hier :-)
Morgen gehts aber weiter nach Quito, da wir nicht mehr so viel Zeit uebrig haben, um Ecuador zu erforschen. Denn bald geht die Reise ja schon wieder zu Ende..

Melde mich dann in Quito wieder =)
Nadja