Da bin ich wieder, zurueck in der Zivilisation =) Das war ein echtes Jungleabenteuer. Am Dienstagabend gings los von Quito mit dem Nachtbus nach Lago Agrio, das ging ewig, so etwa 10 Stunden. Ich weiss nicht ob ich das mal erwaehnt habe aber ich hasse Nachtbusse. Dort wird sogar mitten in der Nacht Musik gespielt (ich kann Aventura echt nicht mehr hoeren..=)) Jedenfalls kamen wir dann an und es hiess erst mal warten, da das Taxi erst um 9.30 Uhr fahren sollte und es aber erst 7 Uhr morgens war. Wir fruehstueckten erst mal und warteten, warteten.. Das Taxi hatte 1 Stunde Verspaetung, Probleme mit dem Motor, also nichts Neues. Dann 2 Stunden Taxifahrt bis zum Fluss und dort wieder warten, da Probleme mit dem Motor des Boots, nichts Neues... Als wir dann endlich auf dem Kanu sassen war das schon ein echt tolles Gefuhel, so mitten im Amazones auf dem Fluss rumzufahren. Nach weiteren drei Stunden Fahrt war das Gefuehl schon nicht mehr so berauschend =) Endlich kamen wir in der Lodge an und begruessten unsere Gruppe. Dabei waren eine deutsche Familie (der Vater war Psychologe) und zwei Schweizer aus Delemont (wie witzig), mit denen wir uns dank fehlender Franzoesischkenntnisse aber auf Englisch unterhielten. Die Lodge selber war echt toll. Richtige Huetten mit Outdoorfeeling, denn anstatt Waenden gab es ein Moskitonetz. Auch das Bad war draussen, einfach abgedeckt damit nicht gleich jeder reinschauen kann. Strom gab es keinen, jedoch fliessendes Wasser und eiskalte Duschen. Das Zimmer konnte man nicht abschliessen, und Handyempfang war natuerlich auch nicht vorhanden. Ihr glaubt nicht was das fuer ein tolles Gefuehl war, einfach mal 4 Tage offline zu sein, an nichts denken zu muessen!
Jedenfalls gings dann am gleichen Abend schon auf Kaiman-Watching. Das sind sehr scheue alligatoraehnliche Tiere. Anstatt Kaimane entdeckten wir jedoch ein Reh. Unser Fuehrer Fabian war hellauf begeistert und kriegte sich fast nicht mehr ein. Er sagte, dass er seitdem er Fuehrer ist (seit Jahren), nur dreimal ein Reh gesehen hat. Das Reh war richtig am Ufer gefangen und konnte nicht fluechten, daher blieb es nur still stehen bis wir wieder wegfuhren.
Am naechsten Tag hiess es schon um sechs Uhr morgens aufstehen: Birdwatching. Wir sahen einige Voegel und auch einen Tucan von weit weg. Auch hier konnte sich unser Fuehrer wieder sehr begeistern und Vogelgeraeusche nachahmen. Er bemerkte gar nicht, wie unsere Gruppe sich im Hintergrund halb kaputtlachte. Nach dem Fruehstueck besichtigten wir ein Dorf der Einheimischen und eine einheimische Familie. Es war interessant zu sehen, wie sie eine Art Brot zubereiteten. Sie hatten auch einen Affen als Haustier, der gern in der Haengematte herumkletterte. Nachmittags gings dann auf dem Boot weiter auf Entdeckungstour. Was ich unbedingt sehen wollte war der rosarote Suesswasserflussdelfin. Und ob ihrs glaubt oder nicht, ein Delfing machte einen riesigen Luftsprung und beide, Klaudia und ich, sahen es nicht! Ist das nicht ein Pech? Das war wirklich sehr schade. Wenigstens hatten die anderen der Gruppe das Vergnuegen. Klaudia ging dann noch ein wenig im Fluss schwimmen, ich verzichtete aber lieber (gefraessige Piranhas und so..). Nach einer kurzen Wanderung durch den Jungle gings dann schon frueh abends ins Bett. Das war ein recht aufregender Tag.
Am naechsten Morgen standen wir wieder um sechs Uhr auf ("Folks, this is just the best time to see some wildlife" jaja..) und stiegen auf einen Aussichtsturm. Ui, wir sahen eine Jaguar der einen Tapir jagte (nee, eigentlich sahen wir nur eine oede Spinne) =) Zurueck bei der Lodge reiste der Rest unserer Gruppe schon wieder ab und wir hatten unseren Fuehrer fuer uns alleine, juhui. Morgens gings auf Wanderung, bei welcher wir einen Laubfrosch und ein paar Affen sichteten. Nach einer Siesta fuhren wir mit dem Kanu (und zwar ohne Motor) flussabwaerts, um Piranhas zu fischen. Leider waren diese gerade in den Ferien (aber eigentlich war ich recht froh, dass wir keine fingen). Als wir bei einer Lagune hielten, sahen wir etwas auf dem Wasser auftauchen. Vielleicht ein Delfin? Ich war schon ganz aufgeregt. Es tauchte nochmals auf und war dann aber doch kein Delfin, sondern ein riesen grosser Fisch, bestimmt ein Meter lang. Klaudia, die Glueckliche, hat den Moment wiederum verpasst.. Abends gingen wir dann mit den Neuankoemmlingen (Frischfleisch ;)) nochmals auf Kaimanwatching Tour. Und diesmal sahen wir tatsaechlich einen Kaiman am Ufer. Er sah aus wie ein kleines Krokodil, sehr niedlich.
Dann war unsere Tour schon beinahe wieder zu Ende. Am naechsten Morgen packten wir wieder unsere Rucksaecke und fuhren 4 Stunden zurueck zum Taxi, dann weitere 2 Stunden in stroemenden Regen zurueck nach Lago Agrio. Von dort aus nahmen wir den Nachtbus (Nachtbus, grrr...) nach Baños, 11 verdammt lange Stunden, aber die letzte lange Busreise (wenigstens fuer mich).
September 2 2010 - Goodbyes and See You Soons
vor 14 Jahren
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen